Samstag, 28. Juni 2014
Even though I know
when the happy times passed
only loneliness is awaiting me



Dienstag, 27. Mai 2014
An eine verflossene Freundschaft
Nun aber liegt unsere Freundschaft begraben unter Vergissmeinnicht, zwei fuß tief, und niemand wird je wissen, wie wir gelacht und den täglichen Wahnsinn an der Nase herumgeführt haben.
Gut gebettet, nicht viel Raum einnehmend, so wie wir in den kleinsten Räumen den größten Spaß haben konnten.

Doch Menschen sind nicht festzumachen und die Tage vergingen und so auch unsere Zweisamkeit. Doch wenn ich manchmal in der kahlen Wohnung sitze und über Vergangenes nachdenke, erzählen mir die Wände immer noch von unserer Zweisamkeit an lustigen Wintertagen und feuchtfröhlichen Sommerabenden.

Hinter einer Akazie ein Grab im Sonnenschein, vom Wind gestreichelt. Einzig das Rascheln der Blätter. Und keiner wird's je wissen, welch Schatz von einst hier schlummert. Ein leises Lächeln in meinem Gesicht.

Ade
Scheiden tut weh



Anlass: Doppelsuizid im Biergarten
komm gib mir deine hand
hier wird es langsam kalt

gehen wir hinüber zu den andern
wo sich leute nicht zermartern

komm der wind kommt auf
alle dinge nehmen ihren lauf

wenn die turmuhr zwölf schlägt
ist auch unser tag vorbei

komm, einmal geht jede reise zu ende
leben und sterben ist doch einerlei

zöger doch nicht lange rum
drüben winken sie schon zu

komm, ich höre sie schon
denn nur was stirbt kann ruhn



Samstag, 24. Mai 2014
Mein Gedicht über den NS-Krieg
Moralisch- oh welch ein falsches Wort
waren die Folgsam, Züchtig, Heimattreuen!
Vater und Mutter wir uns beugten
und warfen am Ende Leichen ins Abort

Wer gebraucht noch Anstand und Benehmen
nachdem der Freunde Leichen zergehen?

Man hetzte gegen braune Moren
hetzte gegen fremde Menschen
weil sie in Frankreich geboren.
Und nicht bei Berlin...

Die Hetzer nicht in die Hölle gehen
man trifft sie wieder am Markte
als wäre nie was gewesen.
Da oben gibt es keine Gerechte.

Alles nichts.

Was kann es noch anderes geben
als allein dafür noch zu leben
um des Vergnügens willen?

Ein entartete Sonne steigt auf
und wir öffnen freudig die Läden.