Dienstag, 27. Mai 2014
An eine verflossene Freundschaft
Nun aber liegt unsere Freundschaft begraben unter Vergissmeinnicht, zwei fuß tief, und niemand wird je wissen, wie wir gelacht und den täglichen Wahnsinn an der Nase herumgeführt haben.
Gut gebettet, nicht viel Raum einnehmend, so wie wir in den kleinsten Räumen den größten Spaß haben konnten.

Doch Menschen sind nicht festzumachen und die Tage vergingen und so auch unsere Zweisamkeit. Doch wenn ich manchmal in der kahlen Wohnung sitze und über Vergangenes nachdenke, erzählen mir die Wände immer noch von unserer Zweisamkeit an lustigen Wintertagen und feuchtfröhlichen Sommerabenden.

Hinter einer Akazie ein Grab im Sonnenschein, vom Wind gestreichelt. Einzig das Rascheln der Blätter. Und keiner wird's je wissen, welch Schatz von einst hier schlummert. Ein leises Lächeln in meinem Gesicht.

Ade
Scheiden tut weh



Anlass: Doppelsuizid im Biergarten
komm gib mir deine hand
hier wird es langsam kalt

gehen wir hinüber zu den andern
wo sich leute nicht zermartern

komm der wind kommt auf
alle dinge nehmen ihren lauf

wenn die turmuhr zwölf schlägt
ist auch unser tag vorbei

komm, einmal geht jede reise zu ende
leben und sterben ist doch einerlei

zöger doch nicht lange rum
drüben winken sie schon zu

komm, ich höre sie schon
denn nur was stirbt kann ruhn